Bestimmung.

10. Dezember 2024, ein Tag, der trotz müder Augen Don Hühotts Herz mit neuem Lichte erhellte.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einer bemerkenswerten Wandlung berichten, die sich in unserem Don Hühott vollzog, wenngleich die Nacht ihm wenig Ruhe gegönnt hatte. Gleich einem ruhelosen Wanderer hatte er sich auf seinem Lager gewälzt, geplagt von wirren Träumen und schweren Gedanken.

    Doch als der Morgen graute und er seiner angebeteten Dulcinea — die andere nur als Magdalena kennen — beim Bau ihres neuen Heims in Sonnendorf zur Hand ging, da war es, als würde sich ein Schleier von seinen Augen heben. Während er die entstehenden Mauern betrachtete, begann in seinem Herzen eine neue Erkenntnis zu keimen.

    „Sieh nur“, sprach er zu seinem treuen Ross Mr. Moppel, das neugierig über den Zaun der Koppel äugte, „wie sich hier etwas Wunderbares zu formen beginnt! Nicht ein gewöhnliches Haus nur, nein, eine Zuflucht für all jene Geschöpfe, die Dulcineas Herz so sehr am Herzen liegen.“

    Und während er dies bedachte, wurde ihm klar, dass vielleicht hier, in diesem bescheidenen Dienst an seiner Dame und ihren tierischen Schützlingen, seine wahre Bestimmung liegen könnte. War es nicht edler, einem Kätzlein eine warme Bleibe zu bereiten, als gegen eingebildete Windmühlen zu kämpfen? Nicht ritterlicher, einem verletzten Vogel beizustehen, als weltlichem Ruhm nachzujagen?

    „All die Jahre“, murmelte er vor sich hin, während er Dulcinea einen Balken reichte, „suchte ich meine Bestimmung in fernen Abenteuern, in eingebildeten Kämpfen gegen Riesen und Drachen. Doch vielleicht liegt sie hier, direkt vor meiner Nase, in der einfachen Aufgabe, dieser edlen Dame und ihren Schützlingen zu dienen?“

    Die Müdigkeit der schlaflosen Nacht schien von ihm abzufallen wie eine alte, zu schwer gewordene Rüstung. Stattdessen erfüllte ihn eine neue, leichte Kraft — die Kraft der Erkenntnis, dass manchmal die größten Abenteuer nicht in der Ferne liegen, sondern direkt vor unserer Haustür.

    Wer bin ich, werter Leser, zu sagen, ob dies nun wirklich Don Hühotts wahre Bestimmung ist? Doch wenn ich sehe, wie sein Antlitz sich erhellt bei dem Gedanken an all das Gute, das hier entstehen wird, wie seine Müdigkeit weicht bei der Vorstellung der vielen Tiere, denen hier Hilfe zuteilwerden wird — dann möchte ich glauben, dass er endlich jenen Weg gefunden hat, den das Schicksal schon immer für ihn vorgesehen hatte.

    So endete dieser Tag in Sonnendorf mit einem Don Hühott, der trotz körperlicher Müdigkeit eine neue Klarheit in sich spürte. Denn manchmal, werter Leser, muss man erst durch viele schlaflose Nächte gehen, um am Ende zu erkennen, dass das wahre Glück oft näher liegt, als man denkt.