Autor: Michael von Sonnendorf

  • Fehlende Tage.

    31. Januar 2025 und 01. Februrar 2025. Der gestrige Tag in Bramberg am Wildkogel zeigte sich in strahlendem Weiß, der heutige verdunkelte sich durch bange Momente.

    Müßiger Leser! Ich muss dir von zwei bemerkenswerten Tagen berichten, die unseren Don Hühott weit fort von Sonnendorf führten. Der erste Tag fand ihn in Gesellschaft seines getreuen Freundes Harald auf dem Wege nach Bramberg, wo sie sich mit einer illustren Schar zusammenfanden: Thomas, der Bruder unseres Ritters, sowie die wackeren Gefährten Christian, Marco, Johannes und Robert.

    Die Berge, in weißes Gewand gehüllt, versprachen jene Art von Abenteuer, die Don Hühott sonst nur aus seinen Ritterbüchern kannte. Doch das wahre Abenteuer, teurer Leser, wartete am folgenden Tag auf ihn.

    Denn siehe da – als hätte ein tückischer Berggeist seine Hand im Spiel – verlor unser Ritter die Herrschaft über seinen Schlitten, jenes winterliche Ross aus Holz und Eisen. Gleich einem führerlosen Schiff trieb er von der sicheren Bahn ab und stürzte einen Hang hinab, der selbst erfahrenen Bergsteigern Respekt eingeflößt hätte.

    In diesem Moment höchster Gefahr waren es sein Bruder Thomas und der treue Robert, die gleich Schutzengeln zu seiner Rettung eilten. „Es ist wie in den alten Geschichten“, sinnierte Don Hühott später, „manchmal braucht selbst ein Ritter die helfende Hand eines Gefährten.“

    So endeten diese zwei Tage, die uns lehren, dass wahre Abenteuer oft näher an der Gefahr wandeln, als uns lieb sein mag, und dass wahre Freundschaft sich gerade dann beweist, wenn der Pfad abschüssig wird.

  • Gemütliches Feuer.

    30. Januar 2025. Ein klirrend kalter Tag, der den Gedanken an einen wärmenden Ofen besonders verlockend macht.

    Müßiger Leser! Verzeih die gestrige Verwirrung deines Chronisten, der wohl vom Schlaf übermannt wurde, bevor die Geschichte ihren rechten Platz finden konnte. Doch nun lass mich dir von einem Tag berichten, an dem Don Hühott und seine holdselige Dulcinea sich den weltlichen wie auch den behaglichen Aspekten ihres künftigen Heims widmeten.

    Der Morgen fand sie in den Hallen der Geldwechsler, wo sie, gleich weisen Kaufleuten, die Grundlagen ihrer Traumburg besprachen. Von dort führte ihr Weg zu jenem Mann des Rechts, der mit Federkiel und Siegel die Träume der Menschen in bindende Verträge verwandelt.

    Doch der krönende Abschluss des Tages, teurer Leser, wartete beim Meister der Flammenkunst, jenem ehrwürdigen Handwerker, der die Kunst versteht, den Winter aus den Häusern zu verbannen. Dort wählten sie einen Ofen, der dereinst das Herz ihres Heimes bilden soll. Denn wie Don Hühott zu sagen pflegt: „Ein Haus ohne wärmenden Ofen ist wie ein Ritter ohne Schwert – es fehlt ihm das Wesentliche.“

    So schreitet der Bau ihrer Traumburg voran, Stein um Stein, Termin um Termin, und obgleich noch viele Entscheidungen zu treffen sind, erfüllt die Planung ihre Herzen mit jener Freude, die nur das Erschaffen von etwas wahrhaft Eigenem zu entfachen vermag.

  • Fröhliche Wandlung.

    29. Januar 2025. Ein hoffnungsvoller Tag, die Winterluft klar wie die neuen Gedanken unseres Ritters.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, an dem unser Don Hühott sich jenen Aufgaben stellte, die er bislang gleich scheuen Waldtieren vor sich her getrieben hatte. Zwar gelang es ihm nicht, alle Pflichten des Tages zu erfüllen – denn welcher Sterbliche vermöchte dies schon? –, doch ging er am Abend mit jenem zufriedenen Lächeln zu Bette, das nur wahrhaft erfüllte Arbeit hervorzubringen vermag.

    Mit besonderem Eifer widmete er sich der Kunst der Duftkreation, jener subtilen Wissenschaft, die einst schon die Weisen des Morgenlandes betrieben. In seinem bescheidenen Labor – das manch einer eine Werkstatt nennen würde – experimentierte er mit Ölen und Wachsen, stets auf der Suche nach jenen besonderen Essenzen, die sein Geschäft zu neuer Blüte bringen sollen.

    Denn siehe da, teurer Leser, unser Ritter hat sich vorgenommen, nur noch den lichten Seiten des Lebens sein Herz zu öffnen. Wie die Sonnenblume ihr Antlitz stets dem Lichte zuwendet, so will auch er sich von den Schatten vergangener Sorgen ab- und den Freuden der Zukunft zuwenden.

    „Ein zufriedenes Herz“, pflegt er zu sagen, „ist der beste Grundstein für ein Heim, in dem Mensch und Tier in Eintracht leben können.“ Und wahrlich, sein Streben gilt nun einzig dem Glück seiner geliebten Dulcinea, dem edlen Amaruq, den weisen Katern Welcome und Salam sowie all den anderen Geschöpfen, die auf dem Hofe ihre Heimat gefunden haben.

  • Duftende Pläne.

    28. Januar 2025. Ein frischer Tag, die kalte Winterluft trägt den zarten Hauch von Schnee in sich.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, an dem unser Don Hühott, obschon unter der Last seiner täglichen Pflichten seufzend, sich einer besonders feinsinnigen Aufgabe widmete. Denn siehe da – während er seine gewohnten Tätigkeiten mit der Präzision eines gut geölten Uhrwerks erledigte, wandten sich seine Gedanken den subtilen Künsten der Duftkomposition zu.

    Gleich einem Alchemisten des Mittelalters, der nach dem Stein der Weisen suchte, befasste sich unser Ritter mit der Wissenschaft der Düfte, die den Frieden zwischen seinen vierbeinigen Gefährten stiften sollen. Denn wie er zu sagen pflegt: „Was das Schwert nicht vermag, erreicht vielleicht die sanfte Macht der wohlriechenden Essenzen.“

    So experimentierte er mit verschiedenen Düften, in der Hoffnung, jene magische Mischung zu finden, die sowohl den edlen Amaruq als auch die würdigen Kater in friedliche Stimmung zu versetzen vermag. „Denn“, so sinnierte er, „wenn schon die alten Ritter ihre Burgen mit Weihrauch durchräucherten, warum sollte nicht auch ein moderner Ritter die Macht der Düfte nutzen?“

    Und wenn du mich fragst, teurer Leser, so will ich dir gestehen, dass in dieser Suche nach der perfekten Duftnote vielleicht mehr ritterliche Weisheit steckt, als manch einer vermuten würde.

  • Trübe Aussichten.

    27. Januar 2025. Ein düsterer Tag, die Wolken hängen tief und schwer wie die Gedanken unseres Ritters.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einem jener Tage berichten, die selbst den tapfersten Rittern ihre Grenzen aufzeigen. Gleich einem Fischer, dessen Netz sich in zu vielen kleinen Fischen verfängt, während die großen entwischen, rang Don Hühott mit einer Flut von Aufgaben, die sich seiner Bewältigung entzogen.

    Das Traumschloss, das er mit seiner holdseligen Dulcinea zu errichten gedenkt, zeigte heute seine widerspenstigen Seiten. Wie ein launischer Drache veränderte es seine Gestalt auf unerwünschte Weise, und Dulcinea – sonst sanft wie der Morgentau – zeigte sich von einer Stimmung befallen, die unserem Ritter fremd und befremdlich erschien.

    „Auch die schönsten Schlösser“, murmelte Don Hühott am Abend vor sich hin, „werden nicht ohne Rückschläge erbaut.“ Und wahrlich, teurer Leser, selten sah man unseren Ritter so nachdenklich, als er seine unvollendete Liste betrachtete und über die Launen des Schicksals sinnierte.

  • Schlaflose Nacht.

    26. Januar 2025. Ein grauer Wintermorgen, der Himmel verhangen wie die müden Augen eines Ritters nach durchwachter Nacht.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einer jener Nächte berichten, die unserem Don Hühott die Bedeutung guten Schlafes vor Augen führte. Der edle Amaruq, endlich einmal dem Lärm des Tierheims entronnen, fand in der Behausung unseres Ritters jene Ruhe, die ihm sonst verwehrt bleibt. Doch was dem einen Frieden bringt, stört des anderen Nachtruhe.

    Die ehrwürdigen Kater Welcome und Salam, jene weisen Herrscher über die nächtlichen Stunden, fühlten sich durch die Anwesenheit des wolfsgleichen Gastes in ihren gewohnten Rundgängen gestört. Denn siehe da – wann immer sie sich auf samtenen Pfoten durch ihr Reich bewegten, witterte Amaruq ihre Gegenwart und wollte, von überschwänglicher Freundschaft getrieben, ihre Bekanntschaft machen.

    So wurde die Nacht zu einem steten Wechsel zwischen kurzen Schlummerzeiten und häufigen Unterbrechungen, wenn die Kater ihre natürlichen Bedürfnisse zu erfüllen suchten. Doch in dieser schlaflosen Zeit kam unserem Ritter eine Erkenntnis, die sein Herz mit noch größerem Mitgefühl für Amaruq erfüllte. „Nun verstehe ich“, sprach er zu sich selbst, „wie es dem edlen Tier ergehen muss, Tag für Tag ohne erquickenden Schlaf zu verbringen.“

    Die Vorfreude auf jenen Tag, da er Amaruq ein wahres Heim bieten kann, wuchs in dieser Nacht mit jeder wachen Stunde. Denn wie Don Hühott zu sagen pflegt: „Manchmal muss man erst die Dunkelheit durchschreiten, um das Licht am Ende des Weges besser zu schätzen.“

  • Fenster & Fellfreunde.

    25. Januar 2025. Ein lebhafter Wintertag, die Luft klar genug, um durch imaginäre Fenster die Zukunft zu erahnen.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, der unseren Don Hühott von den Höhen architektonischer Planung bis zu den erdverbundenen Freuden eines Spaziergangs führte. Der Morgen fand ihn und seine holdselige Dulcinea beim Meister der gläsernen Ausblicke, wo sie jene durchsichtigen Pforten besprachen, durch die dereinst das Licht in ihr Traumschloss fallen soll.

    Nach getaner Pflicht und der gewissenhaften Prüfung diverser Pergamente mit Preisen und Zusicherungen, machte sich unser Ritter auf den Weg, seinen wolfsgleichen Gefährten Amaruq aus seiner zeitweiligen Herberge zu holen. Gemeinsam legten sie dann eine Strecke zurück, die selbst manch fahrender Ritter als beachtlich bezeichnen würde – fünftausend Schritt durch die winterliche Landschaft.

    Der ehrwürdige Kater Welcome indes – jener weise Hausgeist mit dem samtenen Fell – betrachtet die sich anbahnende Wohngemeinschaft weiterhin mit jener skeptischen Würde, die nur Katzen zu zeigen vermögen. Gleich einem altgedienten Hofrat, der die Aufnahme eines neuen Würdenträgers mit höflicher Zurückhaltung beäugt, hält er sich vornehm im Hintergrund.

    „Die Kunst des Zusammenlebens“, pflegt Don Hühott zu sagen, „gleicht dem Bau eines Hauses – man muss jedem Stein seine Zeit geben, seinen Platz zu finden.“ Und so harrt er geduldig der Tage, da Welcome und Amaruq wenn schon nicht Freunde, so doch friedliche Nachbarn werden mögen.

  • Königliches Schach.

    24. Januar 2025. Ein stiller Tag, die winterliche Luft klar wie ein Kristall, durch den die Sonne ihre letzten Strahlen schickt.

    Müßiger Leser! Der Tag unseres Ritters verlief in ruhigen Bahnen, gleich einem Fluss, der seinen gewohnten Lauf nimmt. Seine Pflichten erfüllte er mit der üblichen Gewissenhaftigkeit, und seine neuen Gelübde hielt er mit ritterlicher Treue.

    Der Abend fand ihn dann im strategischen Wettstreit mit Seiner Majestät, dem König von Möhland, über dem ehrwürdigen Spiel der Könige. Während die Figuren über das Brett zogen, schweiften seine Gedanken bereits zum kommenden Wochenende, da der edle Amaruq erneut seine Behausung mit seiner Gegenwart beehren wird.

    In seinem Herzen schmiedet Don Hühott bereits Pläne für jenen Montag, der nach dem nächsten Wochenende folgen soll – den Tag, an dem er hofft, den wolfsgleichen Gefährten endlich ganz in sein Heim und Herz aufnehmen zu können. Denn wie er zu sagen pflegt: „Das Glück ist wie eine gut geplante Schachpartie – man muss mehrere Züge im Voraus denken.“

  • Freudige Kunde.

    23. Januar 2025. Ein verhangener Tag, der Himmel grau, doch in Don Hühotts Herzen scheint die Sonne.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einem Tag berichten, der trotz körperlicher Unpässlichkeiten unseres Ritters ein bedeutsames Glück bereithielt. Don Hühott, obschon von einer leichten Krankheit geplagt, verrichtete seine Pflichten mit jener Beharrlichkeit, die nur wahre Ritter aufzubringen vermögen.

    Doch dann erreichte ihn jene Nachricht, die wie ein Sonnenstrahl durch die Wolken seiner Mattigkeit brach: Der Herr seiner Behausung – jener weise Mann, der über das Schicksal der Mieter wacht – gab seinen Segen für die Aufnahme des edlen Amaruq! Welch frohe Kunde für unseren Ritter und seine holdselige Dulcinea, die nun ihrem Traum, dem wolfsgleichen Gefährten ein Heim zu bieten, einen gewichtigen Schritt näher gekommen sind.

    Wie Don Hühott, trotz seiner Erschöpfung lächelnd, zu sagen pflegt: „Manchmal sind es die Tage der größten Schwäche, die uns die schönsten Geschenke bringen.“ Und wahrlich, teurer Leser, selten sah man einen kränkelnden Ritter mit solch leuchtenden Augen.

  • Müder Ritter.

    22. Januar 2025. Ein verschleierter Tag, die Luft schwer von winterlicher Müdigkeit, als teilte der Himmel Don Hühotts Erschöpfung.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einem jener Tage berichten, an denen selbst die tapfersten Ritter spüren, dass ihre Kräfte nicht unerschöpflich sind. Unser Don Hühott, obgleich von einer leichten Mattigkeit befallen, die seinen Körper schwer wie eine Rüstung aus Blei werden ließ, kämpfte sich dennoch durch die Aufgaben des Tages.

    Wie so oft hatte er sich eine Liste von Taten vorgenommen, die selbst Herkules‘ zwölf Arbeiten in den Schatten zu stellen drohte. Doch siehe da – trotz seiner geschwächten Verfassung gelang es ihm, einen beachtlichen Teil davon zu vollbringen, wenngleich nicht alles, was sein ehrgeiziges Herz sich erhofft hatte.

    Am Abend dann, als die Schatten länger wurden, hielt er eisern an seinen neu gefassten Vorsätzen fest, gleich einem Ritter, der seinen Schwur selbst im Fieber nicht bricht. Denn wie er zu sagen pflegt: „Die wahre Prüfung eines Gelübdes kommt erst dann, wenn seine Einhaltung beschwerlich wird.“

    Nun, teurer Leser, hat er sich zur wohlverdienten Ruhe begeben, denn auch der tapferste Streiter muss bisweilen seine Kräfte erneuern. Möge der Schlaf ihm die Stärke zurückgeben, die er für seine künftigen Abenteuer benötigen wird.