Aus dem Tagebuch des Don Hühott.

  • Gewissensfragen.

    21. Januar 2025. Ein Tag wie geschaffen zum Nachdenken, die Luft klar und kalt, der gefrorene See glänzt wie ein philosophischer Spiegel.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, an dem unser Don Hühott sich nicht nur mit weltlichen Aufgaben, sondern auch mit den tiefgründigen Fragen des tätigen Lebens beschäftigte. Gleich dem großen Seneca, der einst schrieb „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“, rang er mit der ewigen Frage nach dem rechten Maß der Dinge.

    Während er seine Pflichten erfüllte – manch eine schneller, manch andere langsamer als gedacht –, kreisten seine Gedanken um jene Kunst der Zeiteinteilung, die schon die alten Denker beschäftigte. Denn wie bereits Aristoteles lehrte, liegt die Tugend in der Mitte, doch wo, so fragte sich unser Ritter, liegt diese Mitte zwischen überbordender Aufgabenliste und weiser Beschränkung?

    Am Abend dann wagte er sich mit seinem treuen Gefährten Attila Panza zu einer jener neuen Prüfungen, die er sich für dieses Jahr auferlegt hat: dem Eisbaden. Wie die Stoiker der Antike, die durch körperliche Härte die Stärke des Geistes zu schulen suchten, taucht er nun Woche für Woche in die eisigen Fluten.

    Denn siehe, teurer Leser, unser Ritter hat sich vorgenommen, sein Leben durch zweiundfünfzig neue Gewohnheiten zu veredeln, gleich den zweiundfünfzig Wochen des Jahres. Das tägliche Dehnen zur Geschmeidigkeit des Körpers, das Führen dieses Tagebuches zur Schärfung des Geistes, der Verzicht auf den Rebensaft zur Klärung der Sinne – all dies sind Stufen auf seiner Leiter zur Vervollkommnung.

    So endete dieser Tag, wie er begann: mit Fragen, die vielleicht keine endgültigen Antworten finden werden, aber deren bloßes Stellen schon den Weg weist zu einem bewussteren Leben. Denn wie Don Hühott zu sagen pflegt: „Ein Ritter muss nicht nur seine Schwerthand, sondern auch seinen Geist täglich üben.“

  • Edle Vorhaben.

    20. Januar 2025. Ein geschäftiger Tag in Sonnendorf, der Wind trägt die Verheißung von Schnee in sich, während die Sonne sich hinter einem Schleier aus Wolken verbirgt.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, an dem selbst die widrigsten Umstände unseren Don Hühott nicht von seinen Plänen abzuhalten vermochten. Als sein treuer Drahtesel – jenes edle Ross aus Stahl und Gummi – sich weigerte, seinen Dienst zu verrichten, tat er, was ein wahrer Ritter tun muss: Er passte sich den Gegebenheiten an und führte seine Geschäfte aus der Ferne, gleich einem Feldherrn, der seine Truppen klug zu lenken weiß.

    Der Abend führte ihn sodann in die Gesellschaft seines Vaters, jenes weisen Mannes, dessen Lebenserfahrung gleich einer Quelle sprudelt, aus der zu trinken Don Hühott nie müde wird. In der Wärme des väterlichen Rates entfalteten sich seine Pläne für das kommende Jahr wie Blüten im Frühling.

    Denn siehe, teurer Leser, unser Ritter trägt nicht nur den Traum im Herzen, mit seiner Dulcinea ein Heim für notleidende Tiere zu schaffen. Nein, in seiner Brust schlägt auch das Herz eines Geschäftsmannes, der seine Unternehmungen mit der gleichen Entschlossenheit vorantreibt wie einst die Ritter ihre Kreuzzüge.

    Und so kehrte er heim, den Kopf voller Pläne und das Herz voller Tatendrang, um die ersten Schritte auf diesem neuen Pfad einzuleiten. Denn wie er zu sagen pflegt: „Ein wahrer Ritter kämpft nicht nur für die Ehre, sondern auch für eine bessere Welt – und manchmal braucht es dafür mehr als nur ein Schwert.“

  • Amaruqs Fortschritte.

    19. Januar 2025. Ein kalter Tag, die Luft knisternd vor Frost, die Sonne wirft ihre blassen Strahlen sanft über den verschneiten Hof.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir vom Ende eines bemerkenswerten Wochenendes berichten, das unseren Don Hühott und seine holde Dulcinea in ihrer Hoffnung bestärkt hat, den edlen Amaruq dereinst ihre Heimstatt nennen zu dürfen.

    Siehe da, welch Wandlung sich vollzog in dem wolfsgleichen Gefährten, sobald er die Pfade um die Happinger Seen beschritt! Jener Hund, der sonst manch aufgeregtes Gemüt zur Schau trug, wandelte nun mit einer Gelassenheit dahin, die selbst den weisesten Mönch mit Stolz erfüllt hätte. Weder eilende Radfahrer noch bellende Artgenossen, ja nicht einmal die geschäftigen Menschen vermochten seine neugewonnene Ruhe zu stören.

    Die ehrwürdigen Kater des Hauses – jene weisen Geschöpfe, die ihre Meinung nur nach reiflicher Überlegung zu ändern pflegen – zeigten sich zwar noch zurückhaltend ob der stürmischen Freundschaftsbekundungen ihres möglichen künftigen Hausgenossen. Doch selbst sie schienen, gleich vorsichtigen Diplomaten, erste Schritte in Richtung einer friedlichen Koexistenz zu erwägen.

    Am Abend dann empfing die „Hohe Lehrmeisterin der unbändigen Hunde“, die weise Regina, unsere beiden Hoffnungsvollen, um ihre Erfahrungen zu vernehmen. Mit der Geduld einer erfahrenen Ratgeberin lauschte sie ihren Berichten und streute, gleich kostbaren Samen, ihre wertvollen Ratschläge in den fruchtbaren Boden ihrer Aufmerksamkeit.

    Was die Angelegenheit der Küchenkunstmeister betrifft, so musste Don Hühott heute jene schwere Pflicht erfüllen, die einem Ritter nicht minder schwerfällt als ein Kampf mit Riesen: das Überbringen einer Absage an würdige Mitbewerber. Denn obgleich alle ihre Kunst mit Bravour zur Schau stellten, so vermochte doch nur Meister Christian mit seiner Schöpfung – und nicht zuletzt mit einem Preis, der den Bau ihrer Traumburg nicht gefährden würde – ihr Herz zu gewinnen.

    So endete dieser Tag, teurer Leser, wie so oft im Leben, mit einer Mischung aus Freude und Wehmut, doch vor allem mit jener Hoffnung, die den Bau eines jeden Heimes erst möglich macht.

  • Laufende Freundschaft.

    18. Januar 2025 . Ein milder Wintertag in Sonnendorf, die Luft klar und frisch wie Quellwasser, ideal für einen sportlichen Morgen.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem Tag berichten, der unseren Don Hühott und den edlen Amaruq zu Gefährten im schnellen Lauf machte. Da der wolfsgleiche Freund die eisernen Kutschen unserer Zeit verschmäht – als hätte er einen geheimen Schwur gegen alle motorisierten Gefährte geleistet –, machten sich die beiden zu Fuß auf den Weg nach Hause.

    Don Hühott, der bei diesem morgendlichen Lauf spürte, wie sehr seine ritterliche Kondition der Auffrischung bedarf, träumte bereits von künftigen Tagen, da er und Amaruq als treue Gefährten die Pfade um Sonnendorf erkunden würden. Denn wie er zu sagen pflegt: „Ein gesunder Geist wohnt am liebsten in einem trainierten Körper, besonders wenn dieser Körper einem treuen Hund ein würdiger Begleiter sein soll.“

    In der Schreibstube des Buchhändlers erstand unser Ritter sodann gewichtige Werke über die Kunst, einen Hund gesund und munter zu erhalten. Mit der gleichen Ernsthaftigkeit, mit der er einst Ritterbücher studierte, vertiefte er sich in die Geheimnisse der Hundeernährung, fest entschlossen, Amaruq dereinst die vortrefflichste Kost zu bereiten.

    Was die ehrwürdigen Kater Salam und Welcome betrifft, so beobachteten sie Amaruqs überschwängliche Freundschaftsbekundungen mit jener distanzierten Würde, die nur Katzen zu zeigen vermögen. Während der große Hund vor Begeisterung über seine potenziellen neuen Freunde fast übersprudelte, behielten die Kater ihre skeptische Haltung bei, als wollten sie sagen: „Eile mit Weile, junger Freund!“

    Der Abend fand die drei – Don Hühott, Dulcinea und ihren vierbeinigen Gast – in friedlicher Ruhe vereint, ein Bild, das jedem Maler zur Ehre gereicht hätte. Und wenn du mich fragst, teurer Leser, so will ich dir gestehen, dass in solchen stillen Momenten das wahre Glück zu finden ist, fernab von allen großen Abenteuern und Heldentaten.

  • Freud und Leid.

    17. Januar 2025. Ein Tag der Gegensätze in Sonnendorf, der Morgen strahlend hell, der Abend in schwere Schatten gehüllt.

    Müßiger Leser! Heute muss ich dir von einem Tag berichten, der uns lehrt, wie nah Freude und Trauer beieinander wohnen können, gleich zwei Nachbarn, die nur eine dünne Wand trennt.

    Am Morgen empfing der „Meister der Küchenkunstwerke“ – denn so nennt man jene ehrenwerten Händler, die nicht bloß Schränke und Geräte verkaufen, sondern wahre Tempel des kulinarischen Schaffens errichten – Christian unseren Don Hühott und seine holdselige Dulcinea. Nach langer Suche und vielen Gesprächen mit den würdigen Vertretern dieser edlen Zunft fiel die Wahl auf seine Schöpfung, die Don Hühott bereits im Geiste mit den Düften künftiger Festmahle erfüllt sah.

    Nun steht unser Ritter vor der delikaten Aufgabe, den anderen Meistern der Küchenkunst mit der Würde eines wahren Ritters abzusagen, denn wie er stets betont: „Auch in der Niederlage muss man die Ehre des anderen achten.“

    Als der Abend nahte, rüsteten sich die beiden für die Ankunft des edlen Amaruq, der am morgigen Tag zum ersten Mal die Nacht in ihrer Behausung verbringen sollte. Mit der gleichen Sorgfalt, mit der man einst Burgen gegen Drachen befestigte, errichteten sie Schutzwälle für die altehrwürdigen Kater des Hauses, in der Hoffnung, dass Zeit und Geduld die stürmischen Wogen der ersten Begegnungen glätten würden.

    Doch dann, teurer Leser, erreichte sie jene Nachricht, die wie ein schwerer Schatten über das Dorf fiel: Petra, die gute Seele der Nachbarschaft, hatte ihren letzten Kampf verloren. Sie, die stets ein freundliches Wort und ein warmes Lächeln für jeden hatte, wird nun schmerzlich vermisst werden. In den Häusern von Sonnendorf brennen heute die Kerzen ein wenig trauriger, und selbst die Katzen scheinen leiser zu schleichen.

    So lehrt uns dieser Tag, dass das Leben seine eigenen Geschichten schreibt, mal heiter, mal schwer, und dass wir gut daran tun, jeden Moment der Freude zu schätzen, während wir zugleich das Leid mit würdevoller Anteilnahme tragen.

  • Hausherrenträume.

    16. Januar 2025. Ein frostiger Tag in Sonnendorf, die Luft klar wie Kristall, der gefrorene Boden knirscht unter den Füßen wie alte Pergamente.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem bedeutsamen Tag im Leben unseres Don Hühott und seiner holdseligen Dulcinea berichten, an dem sie sich aufmachten, nicht etwa Riesen zu bekämpfen oder verzauberte Burgen zu erstürmen, sondern – was manch einem gewöhnlicher erscheinen mag, doch nicht minder abenteuerlich ist – ein Haus zu planen.

    Der weise Baumeister Matthias, den Don Hühott insgeheim den „Architekten der Träume“ nennt, empfing sie in seiner Schreibstube. Nicht mit Schwert und Schild wurde hier gekämpft, sondern mit Bleistift und Lineal, jenen mächtigen Waffen der baulichen Kunst. Und wahrlich, Matthias erwies sich als würdiger Verbündeter in diesem Unterfangen, seine Worte so klar und fest wie die Fundamente, die er zu errichten versprach.

    Von dort führte ihr Weg zu Meister Flo, jenem Zauberkünstler der unsichtbaren Kräfte, den das gemeine Volk schlicht einen Elektriker nennt. Don Hühott, der sich in Ritterromanen besser auskennt als in der Kunst der elektrischen Ströme, lauschte seinen Worten mit der gleichen Aufmerksamkeit, mit der er einst die Geschichten fahrender Ritter verschlang.

    „Seht“, sprach er später zu Dulcinea, „wie sich unsere Träume nun in Stein und Mörtel zu verwandeln beginnen!“ Und wahrlich, teurer Leser, in seinen Augen leuchtete dabei jener besondere Glanz, den man nur bei Menschen findet, die im Begriff sind, aus Luftschlössern wahre Heimstätten zu erbauen.

    So endete dieser Tag voller Pläne und Hoffnungen, und wenn du mich fragst, so will ich dir gestehen, dass selbst die kühnsten Ritterabenteuer manchmal nicht so viel Mut erfordern wie der Entschluss, ein gemeinsames Heim zu errichten.

  • Dulcineas Geburtstag.

    15. Januar 2025. Ein Wintertag, Regentropfen tanzen auf der Grenze zu Schneeflocken, als könnte sich der Himmel nicht entscheiden, womit er diesen besonderen Tag schmücken soll.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von jenem Tag berichten, der für Don Hühott heiliger ist als alle anderen im Kalender – dem Geburtstag seiner angebeteten Dulcinea von Sonnendorf. Selbst das widrige Wetter, das sich nicht zwischen Regen und Schnee entscheiden konnte, vermochte nicht den Glanz dieses Tages zu trüben.

    Unser Ritter, der seine täglichen Pflichten heute mit besonderer Mühsal verrichtete – denn auch Helden sind nicht gefeit gegen die Schwere mancher Stunden –, fand seine Kraft in dem Gedanken an den bevorstehenden Besuch bei Amaruq und das gemeinsame Abendessen. Denn was wäre ein Festtag ohne die Gegenwart aller, die man liebt?

    So machten sie sich auf den Weg nach Rosenheim, zu jenem Ort, den Don Hühott gerne als „die Herberge der hoffenden Herzen“ bezeichnet. Dort erwartete sie der wolfsgleiche Amaruq, dessen Augen bei ihrem Anblick zu leuchten begannen wie Sterne in einer Winternacht. Gemeinsam trotzten sie dem Wetter, das seine nassen Finger nach ihnen ausstreckte, und wanderten durch die Pfade des Tierheimgeländes.

    Und wenn du mich fragst, teurer Leser, so will ich dir anvertrauen, dass in den Augen Don Hühotts der Regen wie Diamanten glitzerte, wenn er seine Dulcinea betrachtete, die selbst an diesem grauen Tag strahlte wie die Morgensonne. Denn wahre Liebe, so lehren uns die alten Geschichten, bedarf keines prächtigen Wetters, um zu leuchten.

  • Stille Stunden.

    14. Januar 2025. Ein nebelverhangener Tag in Sonnendorf, die winterliche Dämmerung hüllt den Hof früh in sanfte Schatten.

    Müßiger Leser! Manchmal sind es die unscheinbaren Tage, die das wahre Wesen eines Ritters offenbaren. So will ich dir von einem Tage berichten, der wie ein stiller Bach dahinfloss, ohne große Wellen zu schlagen, und doch nicht ohne Bedeutung war.

    Don Hühott, der sich seinen täglichen Pflichten mit der gewohnten Gewissenhaftigkeit widmete, fand sich am Abend in einer bemerkenswerten Gesellschaft wieder – niemand Geringerem als seiner hochwohlgeborenen Majestät, dem König von Möhland. Dieser, der im gewöhnlichen Leben als Sebastian bekannt ist und sein Reich mehr über Rüben und Pastinaken als über Untertanen erstreckt, erwies sich als würdiger Gegner auf dem Schlachtfeld der vierundsechzig Felder.

    Zwischen den Zügen des königlichen Spiels vertiefte sich unser Ritter in ein Werk über die Gesundheit der edlen Caniden, fest entschlossen, sich für die künftige Vaterschaft des prächtigen Amaruq zu wappnen. Denn wie er zu sagen pflegt: „Ein Ritter muss nicht nur sein Schwert zu führen wissen, sondern auch das Herz eines treuen Gefährten zu verstehen.“

    Die Küchenplanung schritt voran, wenn auch mit der Bedächtigkeit einer wohlüberlegten Belagerung, und seine Neujahrsvorsätze hielt er ein mit der Beständigkeit, die einem Ritter seiner Statur geziemt.

    So verging dieser Tag, der zwar keine großen Heldentaten hervorbrachte, aber jene kleinen Siege zeitigte, aus denen sich am Ende die wahren Abenteuer des Lebens zusammenfügen. Denn auch das Lesen eines Buches kann, werter Leser, ein Abenteuer sein, wenn man es mit dem rechten Geist angeht.

  • Küchenträume.

    13. Januar 2025. Ein ruhiger Wintertag in Sonnendorf, vereinzelte Schneeflocken tanzen vor den Fenstern wie verspätete Neujahrswünsche.

    Müßiger Leser! Es gibt Tage im Leben eines jeden Ritters, die nicht von großen Schlachten und gewaltigen Abenteuern künden, sondern von den stillen Freuden des Alltäglichen. Einen solchen Tag will ich dir heute beschreiben, da unser edler Don Hühott sich mit einer Aufgabe befasste, die manch einer für unwürdig eines Ritters halten möchte – der Planung einer Küche.

    Doch täusche dich nicht, denn wie schon der weise Koch von Toledo zu sagen pflegte: „In der Küche ist der wahre Ritter zu erkennen, denn hier kämpft er nicht mit Schwert und Lanze, sondern mit Pfanne und Kelle.“ Und wahrlich, Don Hühott ist in dieser Arena ein Meister ohnegleichen, wenngleich er sich dessen kaum rühmt.

    Während er die Ställe säuberte und die Tiere versorgte – Pflichten, denen er sich mit der gleichen Hingabe widmet wie seinen ritterlichen Gelübden –, schweiften seine Gedanken zu den blank polierten Arbeitsflächen und den wohlgeordneten Gewürzregalen, die er sich für Dulcineas künftiges Heim erträumte. Die Verkäufer dieser modernen Wunderwerke der Küchenkunst präsentierten ihm ihre Waren mit der gleichen Ehrfurcht, mit der einst Waffenschmiede ihre Schwerter feilboten.

    Es ist eine eigentümliche Fügung des Schicksals – oder vielleicht der Vorsehung –, dass ausgerechnet Don Hühott, der sich selbst als Ritter in schwarzer Rüstung sieht, eine solche Meisterschaft am Herd entwickelt hat. Seine geliebte Dulcinea hingegen, deren Talente in der Pflege und Heilung der Tiere liegen, überlässt ihm gerne das Reich der Töpfe und Pfannen.

    So verging dieser Tag in stiller Geschäftigkeit, und Don Hühott hielt fest an seinen Neujahrsvorsätzen, als wären sie Rittergelübde von höchster Wichtigkeit. Denn auch dies, teurer Leser, ist eine Form des Heldentums: die Treue zu den kleinen Versprechen, die wir uns selbst geben.

  • Katzen-Diplomatie.

    12. Januar 2025. Ein verschneiter Tag in Sonnendorf, die Sonne lugt zaghaft zwischen den Wolken hervor und lässt die Schneekristalle glitzern wie Edelsteine.

    Müßiger Leser! Heute will ich dir von einem bemerkenswerten Tage berichten, an dem unser edler Don Hühott und seine holdselige Dulcinea von Sonnendorf einen wolfsgleichen Gefährten in ihr Reich aufnahmen – den prächtigen Amaruq, dessen Name wie eine Sage aus dem hohen Norden klingt.

    Doch ach, welch Missverständnis ereignete sich alsbald! Denn Amaruq, von unbändiger Freude erfüllt, erblickte die stolzen Katzen des Hofes und stürmte mit der Unbedarftheit eines Neuankömmlings auf sie zu. Der Kater Salam, ein erfahrener Diplomat der Stallgasse, sah sich genötigt, dem überschwänglichen Besucher eine kleine, aber nachdrückliche Lektion in höfischer Etikette zu erteilen – in Form einer wohlgezielten Watsche mit seiner samtpfotigen Hand.

    Nun mag manch einer denken, dies sei ein Rückschlag gewesen, doch Don Hühott, der sich der Führung der „Hohen Lehrmeisterin der unbändigen Hunde“, der weisen Regina, anvertraut hatte, wusste es besser. Statt zu verzagen, wandelte er die Situation in eine Gelegenheit zur Ertüchtigung um und machte sich mit Amaruq auf den Weg zurück zum Tierheim – nicht etwa im Gefährt aus Eisen und Stahl, das der noble Hund so sehr scheut, sondern in der ehrenhaften Art des Läufers.

    Hier, werter Leser, muss ich die außerordentliche Kunstfertigkeit des „Meisters des Laufs der unbändigen Hunde“ erwähnen, des ehrenwerten Gregor, der Don Hühott und seinen neuen Gefährten in die Geheimnisse des gemeinsamen Laufens einweiht. Unter seiner kundigen Anleitung werden die beiden zu einer Einheit, wie sie einst die legendären Läufer der alten Zeit waren.

    Regina, deren Weisheit in der Kunst der Hundeerziehung tief wie ein Bergsee ist, steht Dulcinea und Don Hühott mit Rat und Tat zur Seite. Ihre sanfte Hand und ihr scharfer Verstand werden noch manches Mal in unserer Geschichte erscheinen, dessen bin ich mir gewiss.

    So endete dieser Tag zwar anders als geplant, doch wie Don Hühott zu sagen pflegt: „In der Kunst der Tierfreundschaft ist jeder Tag ein neues Abenteuer und jede Watsche von einem Kater eine Lektion in Demut.“