19. Januar 2025. Ein kalter Tag, die Luft knisternd vor Frost, die Sonne wirft ihre blassen Strahlen sanft über den verschneiten Hof.
Müßiger Leser! Heute will ich dir vom Ende eines bemerkenswerten Wochenendes berichten, das unseren Don Hühott und seine holde Dulcinea in ihrer Hoffnung bestärkt hat, den edlen Amaruq dereinst ihre Heimstatt nennen zu dürfen.
Siehe da, welch Wandlung sich vollzog in dem wolfsgleichen Gefährten, sobald er die Pfade um die Happinger Seen beschritt! Jener Hund, der sonst manch aufgeregtes Gemüt zur Schau trug, wandelte nun mit einer Gelassenheit dahin, die selbst den weisesten Mönch mit Stolz erfüllt hätte. Weder eilende Radfahrer noch bellende Artgenossen, ja nicht einmal die geschäftigen Menschen vermochten seine neugewonnene Ruhe zu stören.
Die ehrwürdigen Kater des Hauses – jene weisen Geschöpfe, die ihre Meinung nur nach reiflicher Überlegung zu ändern pflegen – zeigten sich zwar noch zurückhaltend ob der stürmischen Freundschaftsbekundungen ihres möglichen künftigen Hausgenossen. Doch selbst sie schienen, gleich vorsichtigen Diplomaten, erste Schritte in Richtung einer friedlichen Koexistenz zu erwägen.
Am Abend dann empfing die „Hohe Lehrmeisterin der unbändigen Hunde“, die weise Regina, unsere beiden Hoffnungsvollen, um ihre Erfahrungen zu vernehmen. Mit der Geduld einer erfahrenen Ratgeberin lauschte sie ihren Berichten und streute, gleich kostbaren Samen, ihre wertvollen Ratschläge in den fruchtbaren Boden ihrer Aufmerksamkeit.
Was die Angelegenheit der Küchenkunstmeister betrifft, so musste Don Hühott heute jene schwere Pflicht erfüllen, die einem Ritter nicht minder schwerfällt als ein Kampf mit Riesen: das Überbringen einer Absage an würdige Mitbewerber. Denn obgleich alle ihre Kunst mit Bravour zur Schau stellten, so vermochte doch nur Meister Christian mit seiner Schöpfung – und nicht zuletzt mit einem Preis, der den Bau ihrer Traumburg nicht gefährden würde – ihr Herz zu gewinnen.
So endete dieser Tag, teurer Leser, wie so oft im Leben, mit einer Mischung aus Freude und Wehmut, doch vor allem mit jener Hoffnung, die den Bau eines jeden Heimes erst möglich macht.