6. Januar 2025, ein Tag voller emsiger Geschäftigkeit.
Müßiger Leser, heute muss ich dir von einer Schlacht berichten, die unser Don Hühott nicht etwa gegen Windmühlen oder eingebildete Riesen führte, sondern gegen ein Heer von Zahlen, Plänen und Angeboten. Denn siehe, er plant den Bau eines neuen Schlosses – wenngleich er es in seiner Bescheidenheit nur „Haus“ nennt – für sich und seine geliebte Dulcinea.
Mit der gleichen Akribie, mit der ein Feldherr seine Truppen mustert, prüfte er die Angebote der verschiedenen Handwerksmeister, die er für würdig erachtet, an diesem ehrwürdigen Projekt mitzuwirken. Jeden Taler wendete er dreimal um, als gälte es, einen Kriegsschatz zu verwalten, auf dass noch genügend verbleibe für all die prächtigen Einrichtungen, die er sich erträumt.
Besonders angetan hat es ihm der Gedanke an ein Badgemach für seine Dulcinea – die sich in ihrer grenzenlosen Bescheidenheit noch immer Magdalena nennt. Eine Wanne von solcher Größe soll es werden, dass selbst die Königin von Saba sie nicht hätte verschmähen müssen. Und die Kochstätte! O werter Leser, du hättest sehen sollen, mit welcher Hingabe er die Pläne dafür zeichnete. Auch schwor er bei seiner schwarzen Rüstung, einen neuen Speisetisch zu zimmern, nachdem sein erstes Werk, vor Jahren geschaffen, nun langsam den Weg alles Irdischen zu gehen droht.
Mit der Genauigkeit eines Baumeisters der alten Zeit studierte er die Pläne der Baumeister, suchte nach Verbesserungen und Verschönerungen, als gelte es, eine Kathedrale zu errichten und nicht bloß ein bescheidenes Haus in Sonnendorf. „Es wird perfekt!“, verkündete er mit der ihm eigenen Überzeugung, und für einen Moment schien es mir, als sähe ich in seinen Augen bereits das fertige Schloss erstrahlen.
Wer bin ich, bescheidener Chronist dieser Geschehnisse, ihm zu widersprechen? Möge das neue Heim, wenn es dereinst vollendet ist, seinen Träumen gerecht werden.