15. Januar 2025. Ein Wintertag, Regentropfen tanzen auf der Grenze zu Schneeflocken, als könnte sich der Himmel nicht entscheiden, womit er diesen besonderen Tag schmücken soll.
Müßiger Leser! Heute will ich dir von jenem Tag berichten, der für Don Hühott heiliger ist als alle anderen im Kalender – dem Geburtstag seiner angebeteten Dulcinea von Sonnendorf. Selbst das widrige Wetter, das sich nicht zwischen Regen und Schnee entscheiden konnte, vermochte nicht den Glanz dieses Tages zu trüben.
Unser Ritter, der seine täglichen Pflichten heute mit besonderer Mühsal verrichtete – denn auch Helden sind nicht gefeit gegen die Schwere mancher Stunden –, fand seine Kraft in dem Gedanken an den bevorstehenden Besuch bei Amaruq und das gemeinsame Abendessen. Denn was wäre ein Festtag ohne die Gegenwart aller, die man liebt?
So machten sie sich auf den Weg nach Rosenheim, zu jenem Ort, den Don Hühott gerne als „die Herberge der hoffenden Herzen“ bezeichnet. Dort erwartete sie der wolfsgleiche Amaruq, dessen Augen bei ihrem Anblick zu leuchten begannen wie Sterne in einer Winternacht. Gemeinsam trotzten sie dem Wetter, das seine nassen Finger nach ihnen ausstreckte, und wanderten durch die Pfade des Tierheimgeländes.
Und wenn du mich fragst, teurer Leser, so will ich dir anvertrauen, dass in den Augen Don Hühotts der Regen wie Diamanten glitzerte, wenn er seine Dulcinea betrachtete, die selbst an diesem grauen Tag strahlte wie die Morgensonne. Denn wahre Liebe, so lehren uns die alten Geschichten, bedarf keines prächtigen Wetters, um zu leuchten.