13. Januar 2025. Ein ruhiger Wintertag in Sonnendorf, vereinzelte Schneeflocken tanzen vor den Fenstern wie verspätete Neujahrswünsche.
Müßiger Leser! Es gibt Tage im Leben eines jeden Ritters, die nicht von großen Schlachten und gewaltigen Abenteuern künden, sondern von den stillen Freuden des Alltäglichen. Einen solchen Tag will ich dir heute beschreiben, da unser edler Don Hühott sich mit einer Aufgabe befasste, die manch einer für unwürdig eines Ritters halten möchte – der Planung einer Küche.
Doch täusche dich nicht, denn wie schon der weise Koch von Toledo zu sagen pflegte: „In der Küche ist der wahre Ritter zu erkennen, denn hier kämpft er nicht mit Schwert und Lanze, sondern mit Pfanne und Kelle.“ Und wahrlich, Don Hühott ist in dieser Arena ein Meister ohnegleichen, wenngleich er sich dessen kaum rühmt.
Während er die Ställe säuberte und die Tiere versorgte – Pflichten, denen er sich mit der gleichen Hingabe widmet wie seinen ritterlichen Gelübden –, schweiften seine Gedanken zu den blank polierten Arbeitsflächen und den wohlgeordneten Gewürzregalen, die er sich für Dulcineas künftiges Heim erträumte. Die Verkäufer dieser modernen Wunderwerke der Küchenkunst präsentierten ihm ihre Waren mit der gleichen Ehrfurcht, mit der einst Waffenschmiede ihre Schwerter feilboten.
Es ist eine eigentümliche Fügung des Schicksals – oder vielleicht der Vorsehung –, dass ausgerechnet Don Hühott, der sich selbst als Ritter in schwarzer Rüstung sieht, eine solche Meisterschaft am Herd entwickelt hat. Seine geliebte Dulcinea hingegen, deren Talente in der Pflege und Heilung der Tiere liegen, überlässt ihm gerne das Reich der Töpfe und Pfannen.
So verging dieser Tag in stiller Geschäftigkeit, und Don Hühott hielt fest an seinen Neujahrsvorsätzen, als wären sie Rittergelübde von höchster Wichtigkeit. Denn auch dies, teurer Leser, ist eine Form des Heldentums: die Treue zu den kleinen Versprechen, die wir uns selbst geben.