Merkwürdige Begegnungen.

3. Januar 2025, ein Tag, an dem die Winterluft klar wie Kristall war.

Was ich dir heute berichten muss, geschätzter Leser, ist von solch köstlicher Ironie, dass selbst die Götter darüber schmunzeln müssen. Denn siehe da: Unser Don Hühott, der sich für einen Ritter in schwarzer Rüstung hält, empfing heute den Besuch eines gewissen Sebastian, seines Zeichens selbsternannter König von Möhland.

Mit größter Verwunderung beobachtete ich, wie unser Ritter – der noch am Morgen einige seiner Pflichten auf den morgigen Tag verschob, als sei die Zeit ein dehnbares Gewand – über seinen Freund urteilte. „Ein netter Kerl“, so sprach er zu mir, „wenn auch ein wenig von Wahnvorstellungen geplagt. Stell dir vor, er hält sich für einen König, trägt aber nicht einmal eine Krone!“

O holder Leser! Welch göttliche Komödie spielte sich vor meinen Augen ab, als der Ritter ohne Rüstung dem König ohne Krone begegnete, und keiner der beiden die Spiegelung seiner selbst im anderen erkannte!

Den Abend verbrachte unser edler Stallknecht dann in einem vornehmen Gasthaus, speiste mit seinen Eltern und seiner holden Dulcinea – die sich in ihrer grenzenlosen Bescheidenheit noch immer Magdalena nennt. Seine ritterlichen Dehnübungen verschob er auf den späten Abend, schwor aber bei seiner schwarzen Rüstung, dass diese Gewohnheit ihm bleiben werde.

Nun sitzt er hier und sinnt darüber nach, welche neue Gewohnheit er am kommenden Sonntag in sein Leben aufnehmen wird. Möge es eine sein, die ihm hilft, weniger aufzuschieben – doch ich wage zu bezweifeln, dass er diesen Rat eines bescheidenen Chronisten beherzigen wird.